Lehrfahrt nach ROM

Vorbei So, 26.06.2016 bis Fr, 01.07.2016

So. Jetzt sitze ich hier und soll die Eindrücke und Erlebnisse von fünf vollgestopften, spannenden, ereignisreichen Tagen zusammenfassen und habe keine Ahnung, wie und wo ich anfangen soll, Rom zu beschreiben. Denn das war das Ziel der Lateiner des zehnten Jahrgangs und deren Lehrer Frau Haffner-Liedtke, Herr Marxen und Herr Ortlieb: Die „Ewige Stadt“. Und direkt nach unserer Ankunft am Montag Nachmittag durften wir schon den ersten Kulturschock erleben: Verkehrsregelungen scheinen in Rom nicht ganz so ernst genommen zu werden wie bei uns. Zebrastreifen? - Nutzlos, wenn nicht gleich noch eine Ampel daneben steht... Und so haben wir uns gleich am ersten Tag angewöhnt, einfach loszulaufen.

Womit wir übrigens beim nächsten Thema wären – das Laufen. Mit einem glücklicherweise sehr zentral gelegenen Hotel, der „Villa Maria“, war es einfach, nahezu jede Sehenswürdigkeit zu Fuß zu erreichen – und bis auf wenige Ausnahmen wurde dieser Umstand dann auch gnadenlos ausgenutzt, mit dem Resultat gegen Ende der Fahrt siebenundsechzig Kilometer aus eigener Kraft zurückgelegt zu haben.

Aber die Mühe war es allemal wert, denn auf uns warteten Jahrtausende alte Gebäude, die von der untergegangenen Weltmacht erzählten, die wir jahrelang nur durch Texte aus dem Lateinbuch kennengelernt hatten. Durch Kurzreferate vor Ort wirkte alles dann auch gleich umso spannender und lebendiger, beispielsweise auf dem Forum Romanum, wenn man sich auf der Rednertribüne Cicero oder Julius Cäsar vorstellte, wie sie flammende Ansprachen hielten – genau die Typen, die für einen Großteil der Inhalte unserer Lateinlektüren verantwortlich sind...

Oder wenn einem im Colosseum bewusst wurde, dass tausende und abertausende Römer vor über zweitausend Jahren die gleichen Stufen schon einmal erklommen, die gleichen Wege schon zig Male genommen hatten, auf denen wir jetzt standen, in gespannter Vorfreude auf Gladiatorenkämpfe und Theater.

Und das ist wohl auch eines der beeindruckendsten Dinge in Rom – die Jahrtausende an Menschheitsgeschichte, die die Stadt durchweben, ihre Atmosphäre prägen, in jedem glatt gelaufenen Pflasterstein und jeder brüchigen Ruine stecken und uns auf unserer Reise ein ständiger Begleiter waren.

Bei all dem Überfluss an Kultur und Lerngut hat der Mittwochnachmittag am Strand dann für erfrischende Abwechslung gesorgt. Das Meer war angenehm kühl und das Wetter optimal; im Übrigen auch, um sich die Füße zu verbrennen – ich hätte nicht gedacht, dass Sand so heiß werden kann...

Dadurch sind wir an einem weiteren Abend völlig zu Recht todmüde ins Hotel eingekehrt. Allerdings nicht bevor wir wie gewohnt noch das Abendbrot im Stadtteil Trastevere zu uns genommen hatten. Selbstredend bestand das dann auch, wo wir schon einmal in Italien waren, stets aus Pizza und Pasta – die eigentlich fast auch schon einen eigenen Bericht wert wären... Somit wurden die Abende jedenfalls zum perfekten Ausklang jedes Tages: Mit guten Freunden, gutem Essen und gutem Wetter an einem Tisch und dem Summen der Stimmen in den Straßen und Gassen war es schlichtweg wunderschön.

Meiner Meinung nach haben wir von dieser großartigen Fahrt nebst einigen leeren Tuben Sonnencreme, Einigem an Allgemeinwissen über die Stadt Rom und höllisch schmerzenden Füßen vor allem Eines mitgenommen:

Eine wundervolle Erinnerung fürs Leben.

(Lisa Jost)

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