Unterricht einmal anders: MLK-Schüler in der Moschee

Vorbei Mi, 18.04.2018 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr

MLK-Schüler in der Moschee VK-Mitte

Erwartungsvoll stehen 80 katholische, evangelische, muslimische und konfessionslose Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen des Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums mit ihren Religions- und Ethiklehrern vor der Moschee in Völklingen Mitte. Dass sich hier in der Moltke-Straße eine Moschee befindet, haben viele von ihnen nicht gewusst, versteckt steht sie zurückgesetzt vor der Straße. Es dauert eine Weile, bis alle Personen eingetreten sind, denn zuerst heißt es: Schuhe ausziehen.

„Die direkte Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen soll immer getragen sein von gegenseitigem Respekt, von Toleranz und Achtung. Darum beachten wir selbstverständlich die muslimische Vorschrift, die Moschee nicht mit Schuhen zu betreten.“ Darauf hatte die Religionslehrerin Martina Pistorius-Adams alle Schülerinnen und Schüler vor dem Moscheebesuch eindringlich hingewiesen. Seit über zehn Jahren organisiert sie diese Schulveranstaltungen in der Moschee, mitinitiiert von Herrn Franz Josef Koenen vom Verein Multikultur und immer in Zusammenarbeit mit dem Referenten Herrn Akin Aslan, der als Lehrer und Muslim als kompetenter Gesprächspartner zur Verfügung steht.

Nachdem alle Besucher einen Platz auf dem flauschigen Teppich im Innenraum der Moschee gefunden haben, betrachten sie die sehr schöne Innenausstattung: die bunten Kacheln, den von der Kuppel herabhängenden, großen Kristallleuchter, die Gebetsnische (Mihrab) und die Kanzel (Minbar). Als Herr Aslan von den Anfängen der Moschee erzählt, kann man es kaum fassen, dass dieser Raum ursprünglich eine Autowerkstatt war. Ganz still ist es, als der Referent die Kalligraphien an den Wänden nicht nur übersetzt und erklärt, sondern auch in der arabischen Sprache vorliest. Die Schüler
dürfen alle ihre Fragen stellen, die Herr Aslan geduldig beantwortet. Viel zu schnell vergeht die Zeit. Man verabschiedet sich freundschaftlich. Schulunterricht einmal anders: andere Kulturen kennen und verstehen lernen, nur so kann ein gutes Miteinander gelingen. Und deshalb sind auch Besuche in einer christlichen Kirche und einer jüdischen Synagoge geplant. 

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