Exkursion der Klassenstufe 9 nach Verdun

Vorbei Fr, 23.06.2023 00:00 Uhr bis 23:50 Uhr

Bildunterschrift

Von Halide Dinc und Aysegül Vuran 

Verdun – kennt ihr die Stadt schon oder kommt sie euch eher unbekannt vor? Was hat es mit dieser Stadt auf sich, denkt ihr vielleicht. Wir kannten Verdun auch nicht, aber kein Wunder, sie ist nämlich im Grunde recht klein. Doch im 1. Weltkrieg war es ein sehr bedeutsamer Ort. Wir, die 9S, 9N und 9LN, machten mit unseren Lehrerinnen Frau Blum, Frau Pratt und Frau Winter im Rahmen des Geschichtsunterrichts am 23.06.2023 einen Ausflug nach Verdun und möchten euch von unseren Eindrücken von der Stadt, wo während dem ersten Weltkrieg die „Hölle von Verdun“ stattfand, berichten. Überall in Verdun kann man die Auswirkungen des ersten Weltkrieges auch heute noch sehen. Verdun war nämlich die Stadt – und auch militärisch ein wichtiger Ort der Verteidigung – wo Deutsche und Franzosen gegeneinander ankämpften und schwere Waffen einsetzten. Die Natur hat sozusagen „Narben“ durch Granateneinschläge davongetragen. Das war eine erschütternde Ansicht. In Verdun gibt es außer paar Insekten fast keine Tiere zu sehen. Unser Reiseleiter Herr Brück erzählte uns, dass der Boden verseucht ist und dass die Natur sich sehr langsam und mit der Zeit wieder aufbauen konnte. Ein weiterer erschreckende Gedanke war die Tatsache, dass die Wälder von Verdun nicht ungefährlich sind, weshalb man nicht einfach rumlaufen kann. Denn auch heute ist es noch möglich, dass nebenan plötzlich Granaten, die sich noch dort befinden könnten, in die Luft gehen. Zwischendurch fanden wir Gräber vor, sowohl im Wald als auch am Straßenrand. Ein Ort bei unserer Exkursion, der mit Abstand der grauenerregendste war, war Fort Douaumont, ein Festungswerk, wo die Soldaten lebten, sich zurückzogen und ausruhen konnten. Mit dem Knall eines hingeworfenen Gegenstandes wurde uns die ohrenbetäubende Lautstärke während dem Krieg in der Festung schmerzhaft verdeutlicht. Als letztes haben wir das Gebeinhaus besucht, was uns die tragische Situation von damals gezeigt hat. Man sah durch kleine Fenster Knochen, echte Menschenknochen von den Soldaten, die man nicht mehr identifizieren konnte. Wir sahen alles mögliche von Schädel bis Gebiss, einige machten die Oberschenkelknochen aus, andere sahen sich einem Armknochen gegenüber. Wie traurig und fürchterlich das ist, oder? Vor allem in Hinbetracht darauf, dass dieser Krieg für beide Seiten kein Erfolg brachte; am Ende gab es nur Opfer und Trauer. Hinter dem Gebeinhaus war der internationale Friedhof, wo sich neben Franzosen und Deutschen auch muslimische Gräber befanden. Jüdische Gräber waren etwas abseits, da sie während dem Nationalsozialismus versteckt werden mussten. Wir konnten sehen, dass die Gräber der Soldaten den ganzen Platz hinter dem Gebeinhaus für sich beanspruchten. Wenn man so daran denkt, fällt einem ein, dieser Platz hätte vielleicht auch ein schöner Park sein können, hätte der Natur gehören können, aber stattdessen hatte dieser Krieg nur ein riesengroßes Friedhof hinterlassen und zudem Verdun in seiner Natur zerstört. Vor dem Gebeinhaus waren wir auch noch in dem Museum „Mémorial de Verdun“. Wir konnten hier neben vielen Waffen, Tagebucheinträgen und alten Gegenständen einiges näher betrachten. Was uns persönlich am meisten berührte, war der Anblick eines Bildes. Es war das Bild einer jungen Frau, doch das war nicht die Sache. Die Soldaten hatten die Bilder ihrer Geliebten in die Rahmen der Gasmasken gesteckt… Insgesamt war das eine schöne Erfahrung und wir glauben, es wäre für jeden sinnvoll, mal einen bedeutsamen Kriegsort – und das muss nicht unbedingt Verdun sein – zu besichtigen und zu untersuchen, was die Folgen davon waren. Denn erst dann fängt man an, sich Gedanken zu machen und selbst das ist zu wenig, um sich wirklich in all diese Menschen, die es miterlebten, hineinversetzen zu können. Irgendwann muss die Menschheit ja darauf kommen, dass Kriege nur mehr Trauer und Opfer bringen. Vielleicht können wir alle durch etwas mehr Empathie und Geschichtswissen auch zu wichtigen Entscheidungen und Geschehnissen in der Zukunft beitragen, wer weiß? Wie es Martin Luther King sagte: „Gewalt schafft mehr Probleme, als sie löst.“ Ist Verdun hier nicht das allerbeste Beispiel?


Von Sarah Becker und Anna Dörr 


Exkursion der 9er Klassen zu den Schlachtfeldern von Verdun Wir, also die Klassenstufe 9, haben einen Ausflug in Verbindung mit dem 1. Weltkrieg gemacht. Am 23. Juni sind wir um kurz nach 8 Uhr nach Verdun aufgebrochen. Unser erster Stop nach wenigen Minuten war noch im Saarland. Dort stieg unser Reiseleiter Herr Brück zu. Er berichtete uns, was uns dort erwarten wird und gab uns Informationen über Verdun, den 1. Weltkrieg und was man noch so wissen muss. Kurz vor unserem Ziel haben wir schon die ersten Auswirkungen des Krieges gesehen, diese äußerten sich in vielen Formen. Die Natur ist zum Beispiel stark betroffen, Waldtiere sind selten und der Boden ist verseucht, weshalb auch die Bäume und Pflanzen leiden. Auch dort schon gab es Denkmäler und Ruinen, die an den Krieg erinnern und den Gefallenen Aufmerksamkeit schenken. Unser erstes Besichtigungsziel war der komplett zerstörte Ort Fleury. Dort gab es riesige Löcher, die durch Bombeneinschläge entstanden sind. Unser Reiseleiter berichtete uns, wie die Stadt früher aussah, davon konnte man aber nichts mehr sehen. Direkt neben dem Ort befand sich das Museum ,,Memorial de Verdun“ welches sich auf dem Grundbau des ehemaligen Bahnhofs befindet. Dies haben wir im Anschluss besucht. Dort wurde uns das Kriegsgeschehen auf interessante Weise näher gebracht, wie beispielsweise durch Berichte von Soldaten, Kleidungsstücke und Waffen. Kurz darauf besuchten wir Fort Douaumont. Dort waren wir tief unter der Erde in den Kasematten, wo die deutschen Soldaten während des Krieges gelebt und gekämpft haben. Dort war es kalt und nass. Es hat uns ebenfalls geholfen, die Situation der Soldaten nachzuvollziehen und wir haben gemerkt, wie schlimm es wirklich für sie war. Als nächstes fuhren wir mit dem Bus zum Beinhaus mit dem großen Friedhof. Auf dem Friedhof sahen wir sehr viele weiße Kreuze, die für die gefallenen französischen Soldaten der Schlacht von Verdun stehen. Es sind circa 15 000. Direkt neben dem Friedhof steht das Beinhaus, es besitzt die Form einer Granate. Ebenso wie die Granate hat uns auch das Bild der Knochen erschüttert. Durch Fenster konnte man diese sehen und wir fürchteten uns auch ein wenig vor dem Anblick. Um das Ende zu verschönern fuhren wir für circa eine Stunde in die Altstadt von Verdun und machten uns danach auf unseren Heimweg zurück zum MLK. Durch diese Geschichtsfahrt wurde uns klar, wie schlimm der Krieg wirklich war. Wir waren, beziehungsweise sind zutiefst erschüttert und wir gedenken den Soldaten, die an diesem schrecklichen Krieg beteiligt waren.

Weitere Bilder der Exkursion gibt es hier.

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